– Blogbeitrag –

Der perfekte Lebenslauf für Steuerexperten

Gibt es den überhaupt noch?

Früher sah es doch so aus: Lebenslauf, Deckblatt, Motivationsschreiben, eingeklebtes Foto und alle Zeugnisse, inkl. das der Grundschule – fein säuberlich in einer Bewerbungsmappe mit Schnellhefter und Klarsichtfolie.

Heute? Reicht manchen Unternehmen ein gepflegtes LinkedIn-Profil. Andere wiederum fragen tatsächlich doch noch nach dem Abiturzeugnis von 1998.

Wir haben in den letzten Jahren viele Lebensläufe gesehen. Sehr viele. Vom hochprofessionellen CV mit Design-Vorlage bis hin zur One-Pager-Screenshot-Version direkt aus LinkedIn. Und ehrlich gesagt; den einen perfekten Lebenslauf gibt es nicht mehr. Was zählt, ist die Zielgruppe – also das Unternehmen, bei dem man sich bewirbt.

Daher möchten wir Ihnen einen tieferen Einblick rundum das Thema Lebenslauf geben, sodass Sie für Ihre nächste Bewerbung vorbereitet sind.

Daher möchten wir Ihnen einen tieferen Einblick rundum das Thema Lebenslauf geben, sodass Sie für Ihre nächste Bewerbung vorbereitet sind.

 

Papier, PDF oder Profil? – Die Realität im Steuerbereich

Unsere Kunden sind in dieser Hinsicht ziemlich unterschiedlich aufgestellt. Einige Kanzleien und Steuerabteilungen – meist die eher traditionell geführten – legen viel Wert auf Vollständigkeit und möchten jeden Karriereschritt genau nachvollziehen können. Da wird auch mal das Abi-Zeugnis eingefordert. Andere, vor allem moderne Beratungshäuser oder digitale Einheiten innerhalb von Konzernen, schauen sich lieber das LinkedIn-Profil an – solange es gepflegt und aussagekräftig ist. Was ein aussagekräftiges LinkedIn-Profil ausmacht, thematisiere ich später im Artikel für Sie.

Unterschiede nach Branche und Arbeitgeber

Ein Lebenslauf für eine klassische Kanzlei unterscheidet sich stark von dem für eine internationale Beratung oder eine Steuerabteilung in einem DAX-Konzern. In Kanzleien wird oft besonders auf die steuerliche Qualifikation und die klassische Laufbahn geachtet. In Konzernen oder Beratungen hingegen zählt oft mehr: Haben Sie Projektverantwortung übernommen? Mandantenkontakt gehabt? International gearbeitet?… Diese Aspekte sollten Sie im Lebenslauf nicht nur beiläufig erwähnen, sondern gezielt hervorheben. Bestenfalls gehen Sie hier auch ins Detail: wenn Sie bspw. Mandantenkontakt hatten; mit welchen Branchen? Was war Ihr Steckenpferd?…

 

Aufgaben aufzählen reicht nicht mehr

Ein Punkt, den ich häufig sehe: Lebensläufe, in denen einfach nur Aufgaben aufgelistet werden. „Verantwortlich für die Erstellung von Steuererklärungen“ liest man öfter. Aber was hat das konkret gebracht? Besser ist: „Eigenständige Erstellung von Steuererklärungen für mehrstöckige Personengesellschaften im Bereich Healthcare.“ Ergebnisse statt Aufgaben – das macht den Unterschied.

 

Meine persönliche Meinung hierzu

Ich selbst habe damals noch eine klassische Bewerbungsmappe verschickt – mit allem drum und dran. Und ja, auch das Bild wurde noch ordentlich eingeklebt. Heute denke ich mir: nötig ist das nicht mehr. Wenn sich intern jemand bei uns bewirbt, reicht in vielen Fällen ein gut gepflegtes LinkedIn-Profil und eine kurze Nachricht à la „Ich habe Interesse an XY – können wir sprechen?“. Und das funktioniert.

Was in jedem Lebenslauf wichtig ist

  • Struktur: Chronologisch, klar, übersichtlich. Oder je nach Zielmarkt: skill-basiert, z. B. im angelsächsischen Raum. Dort beginnt ein Lebenslauf oft mit einem „Summary of Qualifications“ und den wichtigsten Stärken – nicht mit der Schulbildung. Je nach Unternehmen, bei welchem Sie sich bewerben, ergibt es also Sinn die Struktur anzupassen.
  • Individualität: Wenn Sie einen Fokus haben – Tax Technology, Umsatzsteuer, Transfer Pricing… – heben Sie diesen hervor. Direkt erkenntlich auf einem Blick.
  • Sprache: Für eine internationale Stelle darf der Lebenslauf natürlich auch auf Englisch sein. Und dann bitte angepasst an den jeweiligen Standard. Achten Sie hier auch auf die korrekten Satzzeichen, denn die Gänsefüßen unterscheiden sich beispielsweise im Englischen zu denen im Deutschen.
  • Ausführlichkeit: Es muss nicht überall jedes kleinste Detail beschrieben sein; aber nutzen Sie gewisse Kennzahlen und Fakten, die überzeugen. Idealerweise sind das auch Angaben, die Sie für die zu bewerbende Position bevorzugen lassen. Im Beratungsumfeld ist es relevant zu erfahren, wie viele Mandanten und in welcher Unternehmensgröße Sie akquiriert haben. Überlegen Sie sich, welche Mehrwerte Sie direkt mitbringen können, um das zukünftige Unternehmen bestmöglich zu unterstützen.

Wie Ihr LinkedIn-Profil überzeugt

Gerade im Steuerbereich wird LinkedIn noch zu wenig strategisch genutzt. Dabei kann ein starkes Profil nicht nur Bewerbungen vereinfachen, sondern auch passive Chancen schaffen. Was dazugehört:

  • Profilbild und Titelbild aktuell und professionell
  • aussagekräftiger Profil-Slogan: so können Sie auch proaktiv zu passenden Positionen kontaktiert werden. Aufbau könnte so aussehen: Beruf | Fokus | Unternehmen | Branche
    → Bsp: Steuerberaterin | Umsatzsteuer | Firma X | Handelsgesellschaft 
  • Kurzbeschreibung im „Info“-Bereich, die wirklich sagt, was Sie können, was Sie interessiert und gerne auch, wer Sie persönlich/privat sind
  • Berufliche Stationen ausformuliert (nicht nur Positionstitel)
  • Kenntnisse & Skills gepflegt (auch IT-Know-how, Tools, ERP-Systeme)
  • Optional: Empfehlungen von Kollegen oder Vorgesetzten (gerade im internationalen Kontext ein starkes Plus)
  • Berufliche Projekte hinterlegt; im „im Fokus-Bereich“ oder auch bei den jeweiligen beruflichen Stationen
  • Publikationen angeben, bei welchen Sie mitgewirkt haben und die Sie als Experte wirken lassen

Fazit: Der passende Lebenslauf statt der Perfekte

Der perfekte Lebenslauf ist nicht mehr das Ziel. Der passende Lebenslauf – das ist es, worauf es ankommt. Er muss zu Ihnen passen, zu der Position und zu dem Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben. Wer das verstanden hat, ist dem perfekten Lebenslauf schon sehr nahe.

Und wenn Ihr Lebenslauf noch nicht perfekt ist, aber Sie trotzdem gut sind, in dem, was Sie tun, dann ist das meist kein Ausschlusskriterium. Denn: Am Ende entscheidet nicht das Format, sondern der Eindruck, den Sie hinterlassen.

Was wir aber noch hervorheben möchten: wenn Sie sich so sehr anpassen müssen, passt das Unternehmen vielleicht auch einfach nicht zu Ihnen. Authentizität ist das A und O. Sowas wird bei der Erstellung des Lebenslaufs häufig deutlich; achten Sie also auf Ihr Bauchgefühl. Bringen Sie nur das ein, womit Sie sich wohlfühlen und was Sie wirklich vorleben – der Lebenslauf soll ja nicht lügen.

 

Sollten Sie noch Fragen hierzu haben, können Sie sich gerne jederzeit bei uns melden.

 

*Zur besseren Lesbarkeit nutzen wir das männliche Geschlecht – sprechen jedoch alle Geschlechter gleichermaßen an.

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