– Blogbeitrag –

Die häufigsten Fehler bei Gehaltsverhandlungen

wie man sie vermeidet

Gehalt ist für jeden ein relevantes Thema. Manchmal erhält man proaktiv Gehaltserhöhungen, in anderen Fällen hilft eine Gehaltsverhandlung dabei.

Da es durchaus ratsam ist, einmal im Jahr über Ihr Gehalt zu sprechen, befassen wir uns mit den häufigsten Fehlern und wie man diese vermeiden kann. So können Sie sich auf Ihre nächste Gehaltsverhandlung vorbereiten und Ihr Ziel erreichen.

Fehlende Vorbereitung

Viele Kandidaten gehen unvorbereitet in Gehaltsverhandlungen und kennen weder den Marktwert ihrer Position noch die branchenüblichen Gehälter.

Wichtig für Sie zu wissen ist, dass die Gehaltserhöhung mindestens der Inflationsrate entsprechen sollte – bei gleichbleibender Leistung – sonst verlieren Sie an Kaufkraft und verdienen faktisch weniger als im Vorjahr. Darüber hinaus sollte betrachtet werden, ob die Aufgaben gleichgeblieben sind oder sich verändert haben.

Lösung:

Recherchieren Sie aktuelle Gehaltsstudien für Steuerexperten in Deutschland. Vergleichen Sie Gehälter für Ihre Position, Erfahrung und Region (bspw. über Kununu oder Branchenberichte).

Kontaktieren Sie einen spezialisierten Personalberater, der Ihnen einen aktuellen Überblick bieten und Sie beraten kann. Bereiten Sie Argumente für Ihre Gehaltsforderung vor, basierend auf Qualifikationen, Berufserfahrung und Erfolgen. Bewerten Sie Ihre eigene Situation: Ist das Arbeitsvolumen gestiegen? Ist die Verantwortung größer geworden? Haben Sie Zusatzqualifikationen erlangt? Ist die Arbeit an sich komplexer geworden? Wird eine erhöhte Flexibilität von Ihnen verlangt? Ist Mitarbeiterverantwortung (auch fachlich/als Mentor) hinzugekommen? Investieren Sie selbst viel in Weiterbildung, oder unterstützt Sie Ihr Arbeitgeber dabei? Alle diese Punkte sollten Sie bei der Gehaltserhöhung berücksichtigen.

 

Zu frühe oder ungeschickte Gehaltsnennung

Zu früh nennen Kandidaten eine konkrete Zahl oder setzen sich / den Vorgesetzten mit einer unrealistischen Forderung unter Druck.

Lösung:

Lassen Sie den Arbeitgeber zuerst das Gehaltsthema ansprechen. Wenn Sie eine Zahl nennen müssen, geben Sie eine gut recherchierte Gehaltsspanne an und begründen Sie diese.

 

Falsche oder überzogene Gehaltsvorstellungen

Ein zu hohes Gehalt zu fordern, ohne es zu rechtfertigen, kann abschreckend wirken. Ein zu niedriges Gehalt kann Sie langfristig unter Wert verkaufen.

Lösung:

Kennen Sie den Marktwert für Ihre Steuerexpertise, egal ob in Verrechnungspreisen, Umsatzsteuer, etc. Berücksichtigen Sie Unternehmensgröße, Standort und Zusatzleistungen in der Verhandlung. Bei Beratern sollte auch der Umsatz betrachtet werden – wie hat sich dieser im Vergleich zum Vorjahr entwickelt? Wie viel mehr (oder weniger) Geld haben Sie als Berater der Firma eingespielt? Auch die Zielerreichung sollte kritisch betrachtet werden. Bei einer Überperformance, also einer Zielerreichung von über 100%, ist die Verhandlungsbasis logischerweise deutlich besser.

Keine Verhandlungsstrategie

Viele gehen ohne klare Strategie ins Gespräch und lassen sich schnell auf das erste Angebot ein.

Lösung:

Überlegen Sie sich vorab eine Mindestforderung, eine realistische Wunschvorstellung und Ihre Schmerzgrenze. Haben Sie auch Alternativen parat, z. B. Homeoffice, Bonuszahlungen, Weiterbildungsmöglichkeiten. Eine Gehaltserhöhung muss nicht unbedingt eine Erhöhung des Grundgehalts bedeuten, sondern kann auch über variable Vergütungen geregelt werden. Wird nur die variable Vergütung erhöht, sollte diese verhältnismäßig höher sein als beim Fixgehalt.

Dies ist vergleichbar mit einer Geldanlage: Eine Anleihe bietet einen festen Zins mit überschaubarem Ertrag, während eine Aktie vom Markt abhängig ist und sich überproportional entwickeln kann (aber nicht muss).

Emotional werden oder sich unter Druck setzen lassen

Unsicherheit oder Nervosität führen dazu, dass Kandidaten vorschnell zustimmen oder unsachlich reagieren.

Lösung:

Bereiten Sie sich mental auf die Verhandlung vor und bleiben Sie sachlich. Falls Sie überrumpelt werden, bitten Sie um Bedenkzeit.

 

Nicht über Zusatzleistungen sprechen

Steuerexperten konzentrieren sich oft nur auf das Grundgehalt und vergessen Zusatzleistungen wie betriebliche Altersvorsorge, Boni oder Gewinnbeteiligung.

Lösung:

Fragen Sie gezielt nach Benefits, die für Sie relevant sind. Berücksichtigen Sie steuerfreie Vorteile wie Tankgutscheine oder Firmenwagen. Weitere gute Zusatzleistungen können bspw. private Krankenversicherungen, Fahrradleasing, Kitabetreuung oder Betreuungszuschuss, Gutscheine, Sportprogramme etc. sein.

 

Kein Follow-Up nach der Verhandlung

Nach der Verhandlung bleibt oft unklar, was genau vereinbart wurde.

Lösung:

Fassen Sie die besprochenen Punkte schriftlich zusammen und bitten Sie um eine Bestätigung. Stellen Sie sicher, dass alle Konditionen auch im Arbeitsvertrag verankert sind.

Fazit

Das Wichtigste ist Ihre persönliche Einstellung. Gehen Sie selbstbewusst und formell in die Verhandlung und bleiben Sie höflich – mit den oben aufgelisteten Tipps sollte Ihrer nächsten Verhandlung nichts im Wege stehen.

Sollten Sie aus betriebsbedingten Gründen keine Erhöhung erhalten können, kontaktieren Sie uns gerne jederzeit, und wir sprechen ausführlich mit Ihnen über alternative Ansätze.

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