– Blogbeitrag –
Schlüsselfaktoren für Ihre berufliche Zufriedenheit
In unserer schnelllebigen Arbeitswelt kann es Sinn machen, sich regelmäßig mit der eigenen Karriere zu beschäftigen. Mit den folgenden Anregungen und Hinweisen möchten wir Ihnen eine Hilfestellung geben, um Ihre aktuelle, berufliche Situation besser einschätzen zu können.
Beginnen wir mit einem ausschlaggebenden Aspekt: Ihre fachliche Entwicklung. Ich persönlich empfehle immer, sich folgende Fragen zu stellen: Inwieweit wird die berufliche Entwicklung bei Ihrem Arbeitgeber gefördert? Welche Schulungen, Tools oder Weiterbildungen werden Ihnen angeboten? Wie individuell sind diese Fördermaßnahmen und bringen diese Ihnen einen persönlichen Mehrwert in Ihrer Karriere?
Einige Unternehmen werben mit zahlreichen Weiterbildungsangeboten; Sprachkurse, Kommunikations- oder Vertriebstrainings, und viele mehr. Doch bringen Sie diese Maßnahmen zu Ihrem beruflichen Ziel? Wenn Sie eine spezielle Weiterbildung, wie bspw. zum Steuerberater anstreben, und der Arbeitgeber Ihnen hierbei kein passendes Weiterbildungsangebot anbieten kann, könnte ein Arbeitgeberwechsel sinnvoll sein.
Ein innovatives Arbeitsumfeld, das Raum für Spezialisierung sowie Raum für anspruchsvolle Projekte bietet, kann einen richtigen Karriere-Boost für Sie darstellen.
Nehmen wir die Big4-Gesellschaften als Beispiel: Diese bieten ihren Mitarbeitern fortlaufende Weiterbildungsmöglichkeiten, wie nationale und internationale Trainings, virtuelle Schulungen und E-Learnings, und unterstützen intensiv bei der Vorbereitung auf Berufsexamina. Obwohl es Unterschiede im Detail geben mag, verfolgen diese Beratungshäuser das gemeinsame Ziel – ihre Mitarbeiter optimal u.a. auf das Steuerberater-Examen vorzubereiten. Dafür bieten die Unternehmen den Prüflingen finanzielle Unterstützung und spezielle Vorteile, wie Freistellungen und maßgeschneiderte Trainings an. Dies alles geschieht mit dem Ziel, die Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. So ein Angebot ist beispielsweise in einem Konzern eher schwieriger darstellbar, da die Steuerabteilung i.d.R. deutlich kleiner ist als die Steuer-Teams auf Beraterseite.
Wenn Sie planen, das Steuerberater-Examen zu absolvieren und dafür beste Voraussetzung wünschen, könnte der Werdegang in einer Big4-Gesellschaft beispielsweise sehr interessant für Sie sein. Nicht unüblich in der Branche ist ein Wechsel in die Industrie (Inhouse-Position) nach Bestehen des Steuerberaterexamens.
Ein weiterer, entscheidender Faktor sind die Arbeitsbedingungen. Eine positive und unterstützende Unternehmenskultur, in der Sie sich wertgeschätzt und respektiert fühlen, ist bedeutend. Um diesen Faktor entsprechend einstufen zu können, stellen Sie sich die folgenden Fragen: Herrscht in Ihrer Abteilung eine Kultur der Zusammenarbeit oder des Wettbewerbs? Erhalten Sie Unterstützung, wenn Sie sie benötigen, oder fühlen Sie sich alleingelassen? Sind die Aufgaben im Team gut verteilt? Sind Sie mit Ihrer Arbeit unter- oder überfordert?
Unabhängig von der Größe des Unternehmens oder Ihres Teams ist es wichtig, dass Sie ein Gefühl von Unterstützung und Wertschätzung erleben. Eine positive Feedbackkultur wirkt sich nicht nur positiv auf den Unternehmenserfolg, sondern auch auf ihr persönliches Wachstum aus.
Viele sprechen nicht gerne darüber, jedoch ist auch das Gehalt ein großer Faktor bei der Bewertung Ihrer aktuellen Anstellung. Die üblichen Gehaltspakete im Konzernsteuerbereich bestehen in der Regel aus einem Fixgehalt und Zusatzleistungen wie Boni, vermögenswirksamen Leistungen sowie Gesundheits- und Altersvorsorge. Betrachten Sie Ihr aktuelles Gehaltspaket kritisch und prüfen Sie, ob es Ihrer Leistung und Ihrem Beitrag zum Unternehmen gerecht wird. Insbesondere beim Antritt einer neuen Position kann das Gehalt zunächst niedriger sein, doch ein guter Arbeitgeber bietet Spielraum für Verhandlungen und belohnt herausragende Leistungen angemessen.
Was Sie dabei außerdem berücksichtigen sollten: Im Steuerrecht spielt die Branche des Arbeitgebers für die Tätigkeit oftmals keine so große Rolle, für das Gehalt jedoch schon – was das konkret für Sie bedeutet, erkläre ich Ihnen gerne anhand eines Beispiels:
Wenn Sie bspw. in der Steuerabteilung eines Logistik-Konzerns arbeiten, werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger verdienen als jemand mit gleicher Tätigkeit im Pharma-Konzern. Sollten Sie zeitnah eine gehaltliche Verbesserung anstreben, kann diese teilweise schon über einen Branchenwechsel erreicht werden (und das, ohne hierarchischen Aufstieg).
Ein zusätzlicher Aspekt, der nicht vernachlässigt werden sollte, ist die Work-Life-Balance. Flexible Arbeitsmodelle, wie Workation und Remote-Work, gewinnen zunehmend an Bedeutung und bieten die Möglichkeit, Beruf und Privatleben harmonisch zu vereinen.
Dies ist besonders relevant für Eltern, die eine gewisse Flexibilität am Arbeitsplatz benötigen, um auf unvorhersehbare Situationen, wie unerwartete Schließungen von Betreuungseinrichtungen, reagieren zu können.
Glücklicherweise erkennen immer mehr Unternehmen die Bedeutung moderner und flexibler Arbeitsmodelle. Ob es sich um zeitliche Flexibilität (Homeoffice, Remote Work, Workation) oder um kinderorientierte Lösungen (Betriebs-KITA, zusätzliche Krankheitstage für Kinder) handelt, die Palette der Möglichkeiten erweitert sich stetig.
Trotz der vielen Angebote kann es dennoch sein, dass Sie diese gar nicht nutzen können, aufgrund von Überstunden, oder auch gar nicht nutzen wollen? Daher sollten Sie sich diese Frage ebenfalls unbedingt stellen. Ist das der Fall, können Sie selbst abwägen, ob Sie das jetzige Arbeitsumfeld bevorzugen, ob in Ihrer aktuellen Anstellung schon dran gearbeitet wird (mithilfe von Neueinstellungen, neuen Angeboten, …) oder ob es Zeit für eine Veränderung wird.
Mein Rat an Sie ist folgender: Erstellen Sie eine Liste, in der Sie alle Aspekte, die Ihnen wichtig sind, kategorisch einordnen. Welche Aspekte Ihrer aktuellen Anstellung sind zufriedenstellend und welche bedürfen einer Optimierung? Nach dieser Analyse können Sie besser abwägen, ob ein Jobwechsel für Sie sinnvoll ist.
Wenn Sie bereits lange bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber sind, spielt der „Loyalitätsfaktor“ sicherlich eine große Rolle. Die Frage „Kann ich meinen Arbeitgeber einfach verlassen?“ zeugt von einer ehrenwerten Haltung. Legt Ihr Arbeitgeber sich für Sie genauso ins Zeug wie Sie für ihn?
Falls Sie sich unsicher sind, wie Sie vorgehen sollen, empfehle ich Ihnen, einen spezialisierten Personalberater zu kontaktieren. Ein erfahrener Berater kann Ihnen wertvolle Einsichten geben, Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen und alternative Karrierewege aufzeigen. In unserem Fall, spezialisiert auf das Steuerrecht insbesondere im Konzernumfeld, können wir tiefgehend über die oben genannten Themen diskutieren und individuelle Lösungen erarbeiten.
Alexander Gries, Gründer & Geschäftsführer
ag@dragon-gries.de | www.linkedin.com/in/alexander-gries
*Zur besseren Lesbarkeit von Personenbezeichnungen & personenbezogenen Wörtern wird die männliche Form genutzt. Diese Begriffe gelten für alle Geschlechter.
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